Wissenswertes über Schwefel im Stahl

SSchmelzpunkt 115 °CSchwefel

Ergibt von allen Stahlbegleitern die stärksten Seigerungen. Eisen-Sulfid führt zu Rotbruch bzw. Heißbruch, da die niedrigschmelzenden Sulfid-Eutektika die Körner netzartig umfassen, so dass nur ein geringer Zusammenhalt der letzteren gegeben ist und bei der Warmverformung bevorzugt die Korngrenzen aufbrechen; dies wird durch Sauerstoffeinwirkung noch verstärkt. Da Schwefel zu Mangan eine besonders große Affinität hat, bindet man ihn als Mn-Sulfid ab, da dieses von allen gewöhnlich vorhandenen Einschlüssen am ungefährlichsten ist, im Stahl punktförmig verteilt vorliegt und einen hohen Schmelzpunkt hat. Die Zähigkeit in Querrichtung wird durch S deutlich verringert. S wird Stählen für Automatenbearbeitung absichtlich bis zu 0,4% zugegeben, da die durch die Schmierwirkung auf die Werkzeugschneide verminderte Reibung zwischen Werkstück und Werkzeug erhöhte Standzeiten erzielen lässt. Außerdem treten bei Automatenstählen bei der spanabhebenden Bearbeitung kurze Späne auf. S verstärkt die Schweißrissanfälligkeit.