Wissenswertes über Mangan im Stahl

MnSchmelzpunkt 1244 °CMangan

Mn desoxydiert. Es bindet Schwefel als Mn-Sulfide und verringert dadurch den ungünstigen Einfluss des Eisen-Sulfides. Besondere Bedeutung hat dies bei Automatenstahl; die Rotbruchgefahr wird verringert. Mn setzt die kritische Abkühlungsgeschwindigkeit sehr stark herab und erhöht damit die Härtbarkeit. Streckgrenze sowie Festigkeit werden durch Mn-Zusatz erhöht, ferner wirkt sich Mn günstig auf die Schmiedbarkeit und Schweißbarkeit aus und vergrößert stark die Einhärtetiefe. Gehalte über 4% führen auch bei langsamer Abkühlung zur Ausbildung von sprödem martensitischem Gefüge, so dass der Legierungsbereich kaum genützt wird. Stähle mit Mn-Gehalten über 12% sind bei gleichzeitigem hohem C-Anteil austenitisch, weil Mn den γ-Bereich erheblich ausweitet. Solche Stähle erhalten unter schlagender Beanspruchung der Oberfläche eine sehr hohe Kaltverfestigung, während der Kern zäh bleibt; sie sind deshalb bei Schlageinwirkung hochverschleißfest. Stähle mit Mn-Gehalten von 18% aufwärts bleiben auch nach verhältnismäßig starker Kaltverformung nicht magnetisierbar und werden als Sonderstähle und auch als kaltzähe Stähle bei Tieftemperatur-Beanspruchung verwendet. Durch Mn erhöht sich der Wärmeausdehnungskoeffizient, während Wärmeleitfähigkeit und elektrische Leitfähigkeit sinken.